Maler + Grafiker (1937-2014)

Günter Kiefer Lerch

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Günter Kiefer Lerch (Benno) in seinem Gartenatelier

Günter Kiefer Lerch (Benno)
Deutscher Maler (19.12.1937 – 20.10.2014)

Günter Kiefer Lerch, auch genannt Benno, wurde 1937 in Danzig geboren. Seine Mutter flüchtete in einem Planwagen mit ihm und seinem älteren Bruder zum Ende des 2. Weltkrieges nach Deutschland (Marlow). 1945 erfolgte die Übersiedlung nach Riebnitz Dammgarten, wo er 1956  er das Abitur absolvierte, später besuchte er die Fachschule für angewandte Kunst in Heiligendamm, die bekannt dafür war, dass sie ihren Studenten in abgeschiedener ländlicher Atmosphäre anders als in vielen anderen DDR Bildungseinrichtungen „kleine“ politische Freiräume ließ.

1960 schloss er sein Studium als Gebrauchsgrafiker ab, danach zog er 1964 nach Berlin, arbeitete bei der  Deutsche Werbe- und Anzeigengesellschaft (DEWAG) und trat 1965 in den Verband „Bildender Künstler der DDR“ ein, in dem u.a. auch Künstler wie Otto Manigk, Otto Nagel oder Lea Grundig vertreten waren. Er illustrierte für Werbung und als Buchillustrator beim Aufbau Verlag, Rütten & Loening und dem Eulenspiegel-Verlag. Ab 1989 wirkte er als freischaffender Maler und Grafiker in Berlin. Kiefer-Lerch wurde ein bedeutender Vertreter der Berliner Kunstszene mit Bezügen zu Lyonel Feininger, Marc Chagall oder Wassily Kandinsky.

In seinen eigentümlichen Werken finden sich phantasievolle Landschaften, die von Wind, Wasser, Licht und den Gezeiten geprägt sind. Kiefer Lerch entwickelte einen unverkennbaren Stil und verlieh seinen Werken leuchtende und durchscheinende Akzente, die sich besonders in seinen Pastellarbeiten wiederfinden. Gekonnt arbeitete der Maler mit verschiedenen Techniken, die mal aus Linien, Kurven, Formen, Schraffuren, Spritzern oder auch Kratzern bestehen. Sie geben den Gesamteindruck einer eigenen Welt wieder, wie sie nur der Künstler wahrgenommen hat. Immer wieder finden sich Themen wie das Meer, alte Fischerkaten, Möwen – der Heimat des Künstlers, in der er selbst oft malte. Darüber hinaus entstanden einzigartige nordische Landschaftsbilder, die seine tiefe Naturverbundenheit widerspiegeln.

Während ein Teil der Bilder von blau dominiert wird, finden sich andere Werke mit aufbrausenden und kräftigen Farben voller Leidenschaft und Energie, aber auch märchenhaftes lässt sich in seinen Arbeiten finden.

Kiefer-Lerch in seinem Atelier

Günter Kiefer Lerch (Benno)

Gegenständliches wird abstrahiert, Liebe wird zu Erregung des Augenblickes und Greifbares rückt in weite Ferne. Beim Betrachten der Bilder von Günter Kiefer-Lerch fallen immer wieder Kleinigkeiten auf, die das Auge anfänglich übersehen hat und so sind die Werke eine nimmer satte Reise in den Kosmos eines Malers, die bizarr und ein ewig währender Traum ist. Auf der anderen Seite war der Künstler auch ein kritischer Beobachter, der gesellschaftliche Zustände in Karikaturen einfing. Er selbst wählte bewusst einen minimalischten Lebenstil und oft konnte man ihn auf seinem alten Fahrrad durch Berlin fahren sehen.

Bis zu seinem Tod im Jahr 2014 lebte und arbeitete Kiefer Lerch in seinem kleinen Wohn- und Arbeitsatelier in Berlin Friedrichshagen. Er blieb jedoch immer mit dem Norden verbunden und reiste regelmäßig zu künstlerischen Arbeitsaufenthalten an die Ostsee, z.B. nach Hiddensee und Ahrenshoop (Künstlerkolonie). Günter Kiefer-Lerch war Mitbegründer der Cartoonfabrik Köpenick.

 


Haben Sie eine Anfrage zu einem Werk oder interessieren Sie sich für die Arbeit von Günter Kiefer-Lerch wenden Sie sich bitte an:

kontakt@kiefer-lerch.de

 

 

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